Charlie Kirk war weniger faschistisch als Reichinnek, Hayali und Co.

Um davon abzulenken, dass das Kirk-Attentat links motiviert war, griffen Politiker und Journalisten zu fragwürdigen Methoden.

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Charlie Kirk an der Utah Valley University kurz vor seinem Tod.

Die Linken-Chefin Heidi Reichinnek zeigte neulich, auf welchem Niveau sich die Moral der Linken bewegt. Bei Karin Miosga wunderte sie sich, dass die CDU den Tod Kirks betrauerte, weil der Konservative „ein Rassist“ war und „sehr problematisch“ gewesen sei. Zwar solle man sich nicht über den Tod anderer freuen, so Reichinnek. „Respekt und Mitleid“ habe Kirk aber nicht verdient.

Das ist nicht nur pietätlos. Vielmehr gibt man damit zu, dass man den Mord an einer Person und terroristische Gewalt als legitimer und moralisch weniger verwerflich ansieht, solange das Opfer aus dem feindlichen Lager kommt.

Reichinnek zeigt hier genau die Geisteshaltung, die zu dem Attentat in den USA geführt hat: Sie weigert sich, zwischen Mensch und politischem Feindbild zu unterscheiden. Humanität und menschliche Größe gesteht sie nur denen zu, die politisch ihrer Meinung sind.

Gleichzeitig lenkt man davon ab, dass das Attentat – obwohl man Terrorismus nur auf der rechten Seite verortet – links motiviert war. Es war verstörend zu beobachten, wie selbstverständlich und mit welchen fragwürdigen Methoden man in Medien und Politik auf ein Mordopfer einschlug, um die Tat weniger grausam erscheinen zu lassen.

Verdrehte Zitate über gesteinigte Schwule

Das fängt bei den Fake News an, die über Kirk verbreitet wurden. So behauptete der US-Experte Elmar Theveßen bei Markus Lanz, dass Kirk „scharf rechte Überzeugungen“ vertrete, wie etwa, dass man Homosexuelle steinigen sollte.

Das ist Nonsens. So widersprach Kirk bei einer Diskussion der These einer Frau, dass man queeren Aktivismus tolerieren solle, weil er dem Prinzip der biblischen Nächstenliebe entspreche. Kirk antwortete darauf, dass man dann auch die in der Bibel geforderte Steinigung von Homosexuellen rechtfertigen müsse. Wichtiger als die Frage, ob Kirk hier Recht hat, ist die Tatsache, dass Theveßen hier ein Zitat so krass verdrehte, dass es das genaue Gegenteil der Wahrheit aussagte.

Linken-Chefin Heidi Reichinnek. Wer politisch falsch steht, ist für sie weniger Mensch.

Angst vor schwarzen Piloten?

Doch damit nicht genug. Kirk habe gesagt, so empörte sich der USA-Experte weiter, „wenn man in einem Flugzeug sitzt mit einem schwarzen Piloten, muss man Angst haben“. „Das sind rassistische Äußerungen, das sind minderheitenfeindliche Äußerungen“, weswegen es eindeutig sei, dass Kirk zu „den Rechtsradikalen in den USA“ gehöre, so der Journalist.

Auch das ist aus dem Kontext gerissen. In Wahrheit kritisierte der Konservative eine Diversity-Maßnahme der Fluggesellschaft „United Airlines“. Sie sieht vor, dass vierzig Prozent ihrer Piloten sich aus Frauen oder Schwarzen zusammensetzen. Gerade sind es sechs Prozent. Kirk sprach sich zu Recht gegen diese Quote aus, weil man damit nicht vermeiden könne, dass man auch schlechter qualifizierte Piloten ins Cockpit lässt.

Konkret sagte er: „Wenn du also einen schwarzen Piloten siehst, überlegst du: Ist diese Person dort, weil sie es verdient hat oder weil sie dort hingesetzt wurde? Das ist es, was Diversity-Maßnahmen bewirken: Sie zwingen dich, Fragen zu stellen, auf die du sonst nie gekommen wärst.“ Das ist vieles, aber garantiert kein Rassismus.

Kirks Weltbild war fragwürdig, aber nicht faschistisch

Eine ähnlich fragwürdige Diffamierung konnte man auch bei ARD und ZDF beobachten. Dort beteuerte die Journalistin Dunja Hayali zwar, dass die Freude über Kirks Tod „mit nichts zu rechtfertigen“ sei, relativierte das Statement aber im gleichen Satz, indem sie Kirk „abscheuliche, rassistische, sexistische und menschenfeindliche Aussagen“ unterstellte.

Fakt ist: Kirk war ein ausgesprochen konservativer evangelikaler Christ, der sein Weltbild auf seiner Interpretation der Bibel und auf seiner Vorstellung von göttlich festgelegten Naturgesetzen aufbaute. Eine Moralvorstellung, die Männern die Rolle als Versorger aufzwängt und Frauen, die eine Karriere anstreben, als unnatürlich oder regelwidrig betrachtet, lässt sich als reaktionär und intolerant einordnen.

Kirk aber anhand von Fake News und verdrehten Zitaten als „Rechtsextremen“ und „Faschisten“ zu framen, nur weil man das eigene Feindbild bestätigt sehen will, ist vor allem eines: eine intellektuelle und menschliche Bankrotterklärung.

So war Kirk vor allem für seine Campus-Diskussionen bekannt, in denen er vor laufenden Kameras mit queeren Aktivisten, Trans-Personen oder woken Feministinnen über Politik und Moral diskutierte. Zugegeben: Kirk kanzelte seine Kritiker mitunter so harsch ab, dass er sogar in einer Southpark-Folge auftauchte. (Kirk amüsierte sich übrigens über die Satire, während die Southpark-Produzenten die Folge nach seinem Tod aus dem Netz nahmen.)

Was ist mit dem Islam?

Das Problem ist nicht, dass zwei politische Lager darüber streiten, wo in einer Gesellschaft die Grenzen zwischen konservativ und rechtsextrem und demokratisch und antidemokratisch verlaufen. Das Problem ist, dass man im linken Mainstream diese Grenze unterschiedlich setzt, je nachdem, um welche ethnische Gruppe es sich handelt.

So ignorieren Heidi Reichinnek und Dunja Hayali seit Jahren den religiös motivierten Konservatismus, der unter radikalen Muslimen in Deutschland herrscht. Sie akzeptieren eine Moral, die weitaus frauenfeindlicher ist als die von Kirk gefeierte Hausfrauenrolle. Sie akzeptieren Judenhass, Homophobie, Zwangsehen, häusliche Gewalt, Gruppenvergewaltigungen, die Verschleierung von kleinen Mädchen und einen ultrapatriarchalen Ehrenkodex, der seine Bestätigung daraus zieht, dass er Frauen entrechtet, demütigt und schikaniert.

Wer über diese Moral der radikalen Muslime in Deutschland seit Jahren schweigt und sich lieber an einem kürzlich ermordeten Christen aus den USA abarbeitet, der ist so krass ideologisch verblendet, dass man es kaum aushält.

Kirk unterscheidet zwischen Mensch und Feindbild

Fakt ist: Kirk verkörperte – trotz aller Kritik und seines dogmatischen Weltbildes – ein Ideal, für das Hayali, Theveßen und Reichinnek die menschliche Größe fehlt: Er setzte sich Meinungen, Weltbildern und Lebensstilen – die gegen seine gottgegebene Ordnung verstießen – nicht nur gezielt aus, sondern zeigte sich offen tolerant. Kurz: Er konnte radikal gegen sein politisches Feindbild polemisieren, ohne der Person dahinter das Menschsein abzusprechen oder sie zerstören zu wollen.

Wer so handelt, ist weniger faschistisch als diejenigen, die ihm – um die eigene Radikalität im linken Lager zu rechtfertigen – Faschismus vorwerfen.

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